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Hegeschau 2018

Kreisgruppe Roth-Hilpoltstein im Bayerischen Jägerverband tagt in Offenbau - Klimawandel stellt Kiefer vor Probleme

Offenbau (HK) Afrikanische Schweinepest und die Ausbreitung des Borkenkäfers durch den Klimawandel - die Jagd wird im Moment über alle Medienkanäle hinweg diskutiert. Sie sei aber wichtig, so Bürgermeister Georg Küttinger, "um Wildbestände zu reduzieren und um die Schweinepest einzudämmen". Die Jäger sollten eine einvernehmliche Lösung bei Wildschäden finden, mahnte Küttinger. Grundsätzlich leisteten die Jäger einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und zur Erhaltung der Landschaft.

Die geehrten Mitglieder der Kreisgruppe mit Landrat Herbert Eckstein (4.v. l.), Landtagsabgeordneter Volker Bauer (7.v.l.) und Bürgermeister Georg Küttinger (2.v.r.). Unterburger

"Ich bin dankbar, dass wir in Bayern das große Glück haben, noch vernünftig auf die Jagd gehen zu können", sagte der Landtagsabgeordnete Volker Bauer, der seit kurzem das Amt des Bezirkspräsidenten und Bezirksvorsitzenden des Jagdverbands ausübt. "Wir haben in Bayern 100000 Landwirtschaftsfamilien und 70000 Jagdscheininhaber", so Bauer weiter, "seid selbstbewusst. Die Stimme der Jagd wird gehört. " Als Geschenk überreichte der Landtagsabgeordnete einen selbst zusammengeschweißten Regenmesser an den Vorsitzenden Franz-Josef Weber.

Mehr Zusammenarbeit wünschte sich Ruppert Zeiner vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). "Zwischen Jägern und Vogelschützern könnte es noch mehr Gemeinsamkeiten geben. "

Stephan Flieger, der stellvertretende Vorsitzende des Bundes Naturschutz, hieb in die selbe Kerbe. "Jäger und Naturschützer brauchen einander", betonte er, "unser gemeinsames Ziel sollte es sein, Wildtieren eine Chance zu geben. "

Von Letzteren sprach auch Landrat Herbert Eckstein, er erwähnte die Problemthemen Wolf und Kormoran. Eckstein sprach auch die Waffenkontrollen durch das Landratsamt an. "Wir machen 120 bis 140 Kontrollen im Jahr", sagte er, "die große Mehrheit der Jäger verhält sich vorschriftsmäßig". 616 Leute hätten im Landkreis einen Jagdschein.

"Die Schweinepest klopft an die Tür", warnte Forstrat Peter Tretter vom Amt für Ernährung und Forsten, "das Virus ist sehr dauerhaft. " Wenn die Schweinepest die Region erreicht habe, würden nahezu hundert Prozent des Schwarzwildes eingehen. "Es werden Gegenmaßnahmen eingeleitet", erklärte Tretter, "so gibt es 20 Euro Zuschuss pro erlegtem Schwarzwild. " Es gebe eine Ausnahmegenehmigung für Nachtsichtgeräte.

Als zweites Problem sprach Tretter den Waldumbau an. "Die Kiefer schwächelt im Landkreis Roth", sagte er, "der Klimawandel holt uns ein und es wird wärmer. " Man müsse sich Gedanken machen über neue Baumarten, weil immer mehr Kiefern eingehen. "Inzwischen fanden in größeren Waldgebieten wie in Rohr und Büchenbach Ersatzpflanzungen durch Buchen statt", berichtete Tretter. Das Ganze funktioniere nur zusammen mit den Jägern. Auch Tretters Fazit lautete: "Es geht nur gemeinsam, nicht alleine. "

In seinem Bericht wies der Vorsitzende Franz-Josef Weber darauf hin, dass die Jagdprüfungen erfolgreich abgelaufen seien. In Heimbach sei mit den Jagdbläsern eine Hubertusmesse durchgeführt worden, die aber bedauerlicherweise auf eine nur geringe Resonanz gestoßen sei. Am 3. November werde in der Thalmässinger Michaelskirche eine Jägermesse veranstaltet.

"Die Jagdhornbläser wählten Josef Herder zu ihrem neuen musikalischen Leiter", gab Weber bekannt, "Helmut Albrecht bleibt Bläserobmann und Thomas Wolf sein Stellvertreter. "

Die radioaktive Belastung sei bei vier untersuchten Wildschweinen sehr hoch gewesen. Bei allen anderen untersuchten Wildschweinen sei die Belastung gering gewesen. Den Kassenbericht erstattete Schatzmeister Ernst Heinlein. Er erwähnte, dass dem Jägerverband zurzeit 212 Hauptmitglieder, 22 Lehrgangsmitglieder, die dann zu Hauptmitgliedern wurden, 24 Bläser und 17 Zweitmitglieder angehören, so dass sich der Verband aus insgesamt 275 Mitgliedern zusammensetzt. Die Kassenprüfer Johannes Müller und Jens Meyer bestätigten eine korrekte Kassenführung.

Anschließend gaben die Obleute ihren Bericht über das abgelaufene Jagdjahr. Ein Vertreter der Jagdhornbläsergruppe berichtete, dass die Zukunft der Jagdhornbläser gesichert sei. Es habe sich eine positive Entwicklung abgezeichnet. Dies sei vor allem der Verdienst von Josef Herrler.

"Hunde haben in Flächen, in denen Nahrungsmittel produziert werden, nichts zu suchen", stellte Hundeobmann Hans Meier klar. Man habe einen Begleithundekurs mit fünf Hunden und einen Brauchbarkeits-Kurs mit neun Hunden durchgeführt.

Eine längere Diskussion entfachte der Antrag von Dirk Ullmann auf Erlangung der Gemeinnützigkeit der Kreisgruppe. Man kam zum Ergebnis, dass man erst mit den Hege-Gemeinschaftsleitern darüber reden wolle. Eine Entscheidung werde man bei der nächsten Jahresversammlung durch eine Abstimmung der Mitglieder treffen.

In einer Hegeschau konnten die Besucher der Jahresversammlung die mit einer Auszeichnung bedachten Jagdtrophäen bewundern. Dirk Ullmann hielt ein Referat über die Themen "Alte Eichen im Landkreis Roth" und "Der Wiedehopf, eine schützenswerte Art".

In einem weiteren Vortrag berichtete Kreisjagdberater Ernst Heinlein über die Themen Kormoran, Waffenbesitzkarte, Wölfe im Landkreis, Schwarzwildabschuss, Trichinen, Messung der radioaktiven Belastung des Schwarzwildes, Nachtsichtgeräte, Vorsatzgeräte, Waffenrecht, Schutzzeiten für Schwarzwild und Schweinepest.

Abschließend referierte Uwe Wittmann in einer Präsentation über das Thema "Nachsuchen", das heißt: Wie soll sich der Schütze nach dem Schuss, als Begleiter bei der Nachsuche und bei Drückjagden verhalten.

Bericht Hilpoltsteiner Kurier